Mit 57 Kilometern Länge ist der Gotthard-Basistunnel der längste Bahntunnel der Welt. Sein Bau hat 17 Jahre gedauert und insgesamt wurden 28,2 Millionen Tonnen Gestein abgetragen. Er erlaubt die Durchfahrt mit bis zu 250 Kilometern pro Stunde und verkürzt die Fahrzeit auf der Alpentransversale von Nord nach Süd markant. Amberg war über viele Jahre in das Projekt involviert, realisierte die Lüftung des Tunnels und war verantwortlich für die Projektierung und Bauleitung mehrerer Baulose sowie diversen zusätzlichen Infrastrukturen.
Das Bauwerk besteht aus zwei einspurigen Tunneln, die über 57 Kilometer von Erstfeld nach Bodio führen. Unterteilt wurde der Bau in fünf Teilabschnitte, in zwei davon wurden sogenannte Multifunktionsstellen mit Nothaltestellen errichtet.
Qualität und Dauerhaftigkeit sind bei der Lüftung oberstes Ziel
Die Lüftung bildet eine zentrale Grundlage für die betriebliche Sicherheit des Basistunnels. Der Auftrag an Amberg bestand aus der Realisierung der Betriebslüftung für die gesamte Infrastruktur, also auch für die Zugangsstollen und Nebenräume in sämtlichen Zuständen des Betriebs.
Der Gotthard stellt komplexe Anforderungen an die Lüftung: Verfügbarkeit, Qualität und Lebensdauer sind elementare Bausteine für die Gewährleistung der Sicherheit. Optimale Fluchtbedingungen im Ereignisfall, zum Beispiel einem Brand, werden folgendermassen gewährleistet: Der havarierte Zug hält bei einer der zwei Multifunktionsstellen (MFS). Jede dieser MFS verfügt über zwei Nothaltestellen, welche durch eine Überführung miteinander verbunden sind. Diese Stollen ermöglichen die Flucht in die andere Tunnelröhre. Die Fluchtstollen werden durch eine unabhängige Frischluftversorgung unter Überdruck gesetzt und schädliche Rauchgase abgesaugt. Sollte ein Zug nicht mehr in der Lage sein, die MFS zu erreichen, gelangen die Passagiere über die Querschläge in die andere Tunnelröhre. Die Lüftung setzt die Ereignisröhre unter Unterdruck und die Gegenröhre unter Überdruck. So werden sichere Bereiche für die Passagiere geschaffen.
Ausgerüstet ist der Tunnel mit Zu- und Abluftventilatoren bei den Multifunktionsstellen sowie den Portalen. Weiter wurden Absaugöffnungen, Strahlventilatoren, Fluchttüren sowie Steuerungs- und Überwachungsanlagen gebaut.
Die Arbeiten in Sedrun
Der Teilabschnitt Sedrun ist 6,8 Kilometer lang und verzeichnet eine maximale Überlagerung von 1550 Meter. Amberg war für die Projektierung und Bauleitung in der Ingenieurgemeinschaft verantwortlich.
Weiter hat Amberg in Sedrun zwei 800 Meter tiefe Schächte geplant und umgesetzt, damit der Zwischenangriff ermöglicht werden konnte. In einem der Schächte wurden Strom und Maschinen als auch der Ausbruch befördert, der andere für die Schwerlastförderung und die Ventilation genutzt.
In Sedrun befindet sich die eine der beiden Multifunktionsstellen.
Multifunktionsstelle Faido
Die zweite MFS wurde in Faido gebaut. Sie verfügt über einen unterirdischen Bahnhof für Nothalte und ist 1,7 Kilometer lang. Züge können dank ihr in beiden Fahrtrichtungen den Tunnel wechseln. Für die Sicherheit wird mit Querschlägen, Kavernen, einer Nothaltestelle und dem bereits erwähnten Luftabsaugsystem gesorgt. Amberg war auch hier mit der Bauleitung und der Projektierung beauftragt.
Der Abschnitt Faido/Bodio
Ein weiterer Teil des Projekts bestand für Amberg aus den beiden Losen Bodio und Faido. Auch hier für die Bauleitung und Projektierung verantwortlich, konnte Amberg seine einmalige Expertise trotz diversen Herausforderungen beweisen.
Alpine Geologie, massive tektonische Störzonen und eine Überlagerung von bis zu 2300 Metern brachten hohe Felstemperaturen bis 44° Celsius hervor, welche zusammen mit der schieren Grösse des Bauvorhabens, der langen Projektdauer und einer komplexen Logistik viele innovative Lösungen erforderten.
Das neue Portal in Faido
Es besticht durch seine interessante Architektur, das Tunnel-Portal in Faido. Hinter der Fassade aus Sichtbeton verbergen sich die Anlagen der Betriebslüftung sowie der Bahntechnik des südlichen Abschnitts des Gotthard-Tunnels. Auch bei dieser überirdischen Infrastruktur übernahm Amberg die Projektierung und Bauleitung in einer Ingenieurgemeinschaft.
Die weiteren Unternehmen der Amberg Gruppe waren ebenfalls stark involviert in den Bau des Gotthard-Basistunnels. Lesen Sie, welche Innovationen im Bereich der Betontechnologie und 1:1 Versuche vom VersuchsStollen Hagerbach im Tunnel stecken. Weiter hat Amberg Technologies wertvolle Dienstleistungen erbracht.
Für weitere Informationen zu diesem Projekt:
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Erfassung, Auswertung und Veredelung von Messdaten beim Infrastrukturbau.
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Geomonitoring, Mobile Mapping, digitales Bauen sowie Geomatik- und Inspektions-Dienstleistungen.
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Durchdachte Logistiklösungen für effiziente und zukunftsgerichtete Bauvorhaben.
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