Amberg als federführender Partner für die Machbarkeitsstudie wird in einer Arbeitsgemeinschaft mit den ortsansässigen Unternehmen Sweco Finland, Sweco Estonia und WSP Finland an diesem anspruchsvollen interdisziplinären Bauvorhaben arbeiten. Die Studie soll im Februar 2017 beginnen und ein Jahr lang laufen.

Die Machbarkeitsstudie konzentriert sich auf die technische, wirtschaftliche und unternehmerische Realisierbarkeit der Vision des Eisenbahntunnels. Amberg wird für die Tunnelplanung und Tunneltechnik des 92 km langen Unterwassertunnels unter dem Finnischen Meerbusen verantwortlich sein.

Mit einer Länge von 92 km wäre der geplante FinEst Link 35 km länger als das Jahrhundertbauwerk – der Gotthard-Basistunnel in der Schweiz – und damit der längste Eisenbahntunnel der Welt. Doch damit nicht genug: Ausserdem wird er unter dem Meeresspiegel gebaut.

Zurzeit verkehren Fähren zwischen den beiden Städten über den Finnischen Meerbusen. Jährlich werden etwa 8 Millionen Fährfahrten unternommen.  Würde ein Tunnel unter dem Meerbusen gebaut, würde die Bahnverbindung die Fahrzeiten um 75 % auf eine kurze 30-minütige Zugfahrt verkürzen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Umweltverträglichkeit, Ganzjahresbetrieb, Wetterunabhängigkeit sowie die Kombination von Personen- und Güterverkehr.

Über 8 Millionen Passagiere reisen jährlich zwischen den beiden Hauptstädten Helsinki und Tallinn. Es wird geschätzt, dass in Finnland etwa 60'000 Esten arbeiten, und die meisten von ihnen reisen jedes Wochenende nach Hause. Ein Grossteil des wirtschaftlichen Erfolges dieses Tunnels wird auf diesen berufsbedingten Fahrten beruhen. Schätzungen zufolge würden jährlich 11 Millionen Arbeitnehmer zwischen Helsinki und Tallinn hin- und herpendeln, was etwa 25'000 Menschen pro Tag entspricht. Sollte das Bauvorhaben voranschreiten, könnte bis zum Jahr 2030 ein Tunnel zwischen Tallinn und Helsinki realisiert werden.

FinEst Link – ein visionäres Projekt, das Länder verbindet und Städte einander näher bringt als je zuvor!