Durchschlag beim Sondierstollen Kaiserstuhl

Erfolgreicher Abschluss einer schwierigen Etappe

"Nach eineinhalb Jahren harter Arbeit und vielen Herausforderungen, konnten wir am 14.07.2022 endlich den Durchschlag des Erkundungsstollens EKS Kaiserstuhl feiern. Wir freuen uns sehr, dass wir diese Etappe erfolgreich und ohne schwere Unfälle abschliessen konnten, und sind besonders dankbar für die gemeinsamen Anstrengungen und die Zusammenarbeit aller Beteiligten", so unsere Bauleiterin vor Ort, Carolina Camus.

Mit dem Durchstich des Erkundungsstollens beim A8-Grossprojekt Lungern Nord – Giswil Süd wurde ein bedeutender Meilenstein erreicht. Der rund 1'750 Meter lange Sondierstollen liefert wichtige Erkenntnisse für den Bau des Haupttunnels und wird im Endausbau als Sicherheits- und Fluchtstollen genutzt.

Mit dem Anspitzen am 25. Januar 2021 startete der Vortrieb des Erkundungsstollens. Am 14. Juli 2022- rund eineinhalb Jahre später – konnte Baudirektor Josef Hess die letzte Sprengung zünden.

Der rund 1'750 Meter lange Vortrieb war geprägt von anspruchsvollen geologischen Verhältnissen. Während den Mineuren im Norden besonders hartes Gestein die Arbeit erschwerte, war im Süden genau das Gegenteil der Fall. Loses Gestein zusammen mit Wassereintritten erschwerten den Vortrieb von Süden her. Dieser Abschnitt mit einer Länge von 190 Metern wurde als maschinenunterstützter Lockergesteinsvortrieb mit Rohrschirm ausgeführt.

Die ersten 100 Meter des Hauptvortriebs von Norden mussten bis nach der Unterquerung der EWO-Druckleitung zum Kraftwerk Unteraa in sehr hartem Fels in mühsamer Kleinarbeit herausgespitzt werden. Die anschliessenden 1'460 Meter wurden im Sprengvortrieb ausgebrochen. Mit zwei bis vier Sprengungen täglich erreichten die Mineure eine durchschnittliche Vortriebsleistung von 10 Metern pro Tag.

Der Ausbruch des Erkundungsstollens lieferte wichtige Erkenntnisse für den Bau des Haupttunnels. Die geologischen Verhältnisse sind nun bekannt und dieses Wissen wird nun in die Ausschreibung des Haupttunnels einfliessen. Der Bau des Haupttunnels ist ab dem Jahr 2024 geplant und dauert voraussichtlich fünf Jahre.

Herzliche Gratulation für die geleistete Arbeit auch an unsere Bauleiterin Carolina Camus, welche vor Ort nebst Bauleitungserfahrung im Tunnelbau einen ausgezeichneten Ruf im Kanton Obwalden erworben hat.