Am 22. September erfolgte der Durchschlag der dritten Röhre des Gubristtunnels. Der Tunnel ist das Schlüsselelement des Ausbaus der Nordumfahrung Zürich (ANU). Damit erreichte das ASTRA einen weiteren Meilenstein bei der wichtigsten Engpassbeseitigung im Grossraum Zürich.
Gefeiert wurde der Anlass aufgrund der noch anhaltenden Corona-Situation mit einem strikt zugeteilten Besucherkontingent der nur direkt am Projekt beteiligten Planern, Vertretern des ASTRA und der BHU sowie dem Unternehmer ARGE Marti Gubrist. Der Anlass wurde dennoch von uns gebührend gefeiert und hervorragend durch den Unternehmer organisiert.
Mit dem Durchschlag der 3. Röhre ist nun ein weiteres, wichtiges Etappenziel für uns erreicht. Da der Ausbruch des Tunnels hauptsächlich von der Seite Regensdorf her erfolgte, fand der Durchschlag etwa 300 Meter vom Portal Weiningen entfernt, im Bereich des Gegenvortriebs statt.
Seit dem 21.11.2017 haben bis zu 150 Mineure im 3-Schichtbetrieb den drei Kilometer langen Tunnel ausgebrochen. Mit der von UN gewählten Vortriebsmethode MUF (Teilschnittmaschine ohne Pilotstollen), haben die Mineure bei einem Ausbruchquerschnitt von 177.6 m2 täglich bis zu 6 Meter Vortrieb und weit über 1 Mio. Tonnen Molasse ausgebrochen.
Jetzt gehen wir in der Planung und Realisierung in den Endspurt, damit ab 2022 die Sanierung der beiden bestehenden Röhren erfolgen kann und wir bald staufrei durch die Nordumfahrung Zürich kommen. Glückauf!
Das offizielle Video der Durchbschlagsfeier der Bundesstraßenverwaltung ASTRA ist hier zu sehen
Nirgends in der Schweiz stehen die Fahrzeuge so häufig im Stau wie vor dem Gubristtunnel. Unfälle sind somit an der Tagesordnung. Um diesem Umstand Abhilfe zu schaffen und die Verkehrssituation künftig zu entschärfen, wurde der Ausbau der der Nordumfahrung Zürich – ein Schlüsselprojekt des Bundesamtes für Strassen ASTRA – beschlossen und projektiert.
Amberg Engineering AG leitet die Ingenieurgemeinschaft AHB (Amberg Engineering AG, Meichtry & Widmer AG, BHAteam Ingenieure AG) mit dem anspruchsvollen Neubauprojekt bereits seit 2005. Bestehend aus den Fachdisziplinen Spezialtiefbau, konstruktiver Ingenieurbau, Strassenbau ist Amberg Engineering verantwortlich für die Projektierung und Bauleitung des bergmännischen Tunnels.
Unser Projektteam vor Ort gibt uns laufend einen Einblick in ihre spannenden Tätigkeiten und den aktuellen Baufortschritt. Überzeugen Sie sich selbst, wie weit das Projekt bereits fortgeschritten ist.
Im November 2017 wurde der bergmännische Tunnel auf der Seite Affoltern feierlich angeschlagen. Auch dort hat sich bereits einiges getan, sind in der Kalotte mittlerweile über 80 m aufgefahren. Noch erfolgt der Vortrieb mittels Bagger und Anbaufräse. Bald ist jedoch mit der Umstellung auf den Sprengvortrieb zu rechnen. Zurzeit geht es mit einer Vortriebsgeschwindigkeit von rund 4 m pro Tag tiefer in den Berg.
Die neue dritte Röhre enthält im Abstand von ca. 300 m acht begehbare und vier befahrbare Querverbindungen zur bestehenden zweiten Röhre. Des Weiteren werden 25 kombinierte SOS- und Hydrantennischen im Abstand von 150 m auf der Tunnelaussenseite angeordnet. Insgesamt werden drei neue Betriebszentralen und zwei neue Lüftungszentralen erstellt. Bei jedem Portal liegt je eine Betriebs- und eine Lüftungszentrale. Ungefähr in Tunnelmitte ist auf der Nordseite der Bau der unterirdischen Betriebszentrale Sunnenrain vorgesehen.
Die Planung der Betriebszentrale läuft und wird vorgängig als 3D Modell visualisiert.
Auf der Weininger Seite wurden auch bereits die ersten Tunnelmeter gemacht, genauer gesagt der Aushub unter einem 1.6 m mächtigen Betondeckel in Deckelbauweise. Weiter laufen die Vorbereitungsarbeiten für die Umlegung der Zürcherstrasse), welche in den nächsten Monaten stattfinden soll. Dann wird der Verkehr mittels Kreisel über den bereits erstellten Deckelbau geleitet und schafft so Platz für die weiteren Bauphasen. Im März ist geplant mit dem Vortrieb in Weiningen zu beginnen. Dafür muss vorgängig ein Rohrschirm erstellt werden
Im Tagbau Affoltern finden zeitgleich der Aushub und die damit verbundene Baugrubensicherung statt, welche in enger Abstimmung mit dem Tunnelbau erfolgt, um sich gegenseitig nicht zu behindern. Auch auf dem Installationsplatz wird auf Hochtouren gearbeitet: Eine zweite Mannschafts-unterkunft wurde errichtet und die Förderbandanlage und der Brecher werden installiert.
Der baustelleneigenen Verladebahnhof zum Abtransport des anfallenden Ausbruchmaterials von geschätzten rund 1 Mio. Tonnen ist seit Mitte Dezember abgenommen. Der erste mit Ausbruchsmaterial beladene Güterzug hat am 8. Februar den Verladebahnhof beim Tunnelportal Affoltern verlassen. In den nächsten zwei Jahren sollen täglich 2 bis 3 Züge insgesamt 700‘000 Kubikmeter Gestein wegtransportieren. Damit lassen sich 160'000 Lastwagenfahrten vermeiden.
Wollen Sie mehr über die Nordumfahrung Zürich erfahren oder das Projekt aus der Vogelperspektive anschauen? Dann sehen Sie sich den ASTRA Projektfilm zum Ausbau der Nordumfahrung Zürich an oder fliegen Sie mit einer Drohne über die Nordumfahrung Zürich. Guten Flug!